Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch für Bayern 2024 vor

München, 13.12.2024

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch für Bayern 2024 vor: Bayerischer Arbeitsmarkt stabil - Qualifizierte ausländische Fachkräfte wichtige Stütze - Wirtschaft vor schwierigen Herausforderungen - Bayern ist Lebkuchenland

+++ "Auch die bayerische Konjunktur kann sich nicht mehr dem negativen Bundestrend verschließen. Dennoch ist der bayerische Arbeitsmarkt im bundesweiten Vergleich stabil. Wir haben mit 3,4 Prozent im Jahr 2023 und mit 3,7 Prozent im November 2024 erneut die niedrigste Arbeitslosenquote - die Werte liegen deutlich unter denen des Bundesdurchschnitts von 5,7 und 5,9 Prozent." Dieses Fazit zog Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei der Vorstellung des Statistischen Jahrbuchs 2024. Auch die Erwerbstätigkeit ist 2024 um 0,5 Prozent auf 7,86 Millionen Personen gestiegen. Eine wichtige Stütze sind dabei qualifizierte ausländische Fachkräfte. Im Freistaat arbeiteten fast 600.000 ausländische Staatsangehörige mit akademischem oder anerkanntem Berufsabschluss (Stand: 30. Juni 2023). "Wir sind auf ein gesundes Maß an Einwanderung angewiesen, um die Wirtschaft zu stärken und unser Sozialsystem zu festigen." Hingegen bringe die hohe Zuwanderung nichtqualifizierter Personen zunehmend die Gesellschaft an die Belastungsgrenze. Deshalb müssen wir die unkontrollierte irreguläre Migration mit einer echten Asylwende begrenzen, forderte Herrmann. +++

Wie bereits in den Vorjahren ist Bayerns Bevölkerung erneut gewachsen: "Zum 31. Dezember 2023 lebten in Bay­ern rund 13,18 Millionen Menschen, das ist eine Zunahme um 4,5 Prozent in den letzten zehn Jahren." Auch 2023 ist dabei der Zuwachs von 71.200 Personen erneut auf den starken Zuzug aus dem Ausland zurückzuführen. "So sind 2023 insgesamt gut 99.100 Personen – davon 92.700 aus dem Ausland – mehr nach Bayern gezo­gen als im gleichen Zeitraum weggezogen sind." Bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist festzustellen, dass die Geburtenzahlen im Freistaat seit 2022 leicht zurückgehen. "So gab es 2023 mit 116.500 Geburten weniger als im Vorjahr 2022 (124.900)." Insgesamt überstieg die Zahl der Todesfälle die Zahl der Geburten um 29.970. Für 2024 zeichnet sich erneut ein Geburtenrückgang ab: Von Januar bis September 2024 kamen rund 86.000 Kinder und damit rund 2.200 weniger als im Vorjahreszeitraum zur Welt.

Für Herrmann steht nach wie vor fest: "Bayern ist und bleibt ein weltoffenes Land." Dies zeigt auch ein Blick auf den Tourismus, der sich weiterhin im Aufwind befinde: "Der Freistaat erfreut sich auch bei den ausländischen Gästen großer Beliebtheit.“ Hier stieg die Zahl der Gästeankünfte in diesem Jahr bis einschließlich Oktober um 9,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, die Zahl der Übernachtungen um 6,4 Prozent.  "Mit 2,0 Millionen Übernachtun­gen in den ersten zehn Monaten 2024 besuchten uns vor allem Gäste aus den Vereinig­ten Staaten", so Herrmann.

Ganz im Gegensatz zur aktuellen Entwicklung hat die Bayerische Industrie im Statistikjahr 2023 noch erfreuliche Zahlen geliefert: "Sie hat 2023 das Investitionsvolumen um 11,4 Prozent ausgeweitet und 1,6 Milliarden Euro mehr in bayerische Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes als noch in 2022 investiert." Investitionsstärkster Wirtschaftszweig mit 34,1 Prozent war die "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen".

In Bayerns Pkw-Bestand stieg der Anteil der Pkw mit alternativen Antriebstechnologien. "So ist zum Stichtag 1. Januar 2024 der Anteil von umweltfreundlichen Hybrid- und E-Autos von 7,5 Prozent im Vorjahr auf 9,6 Pro­zent gewachsen", berichtet der Minister.  Weiterhin wurden von Ja­nu­ar bis September 2024 433.361 Pkw auf Bayerns Straßen neu zuge­las­sen. Davon war mit 201.567 Fahrzeugen knapp die Hälfte mit alternativen Antriebstechnologien - Gas, Elektro, Hybrid - ausgestattet. "Konnte die Hybridtechnik hier ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahres­zeitraum verzeichnen, ging die reine Elektro­technik dagegen deutlich um 21,5 Prozent zurück. Ursächlich hierfür ist insbesondere das Ende der staatlichen Förderung durch die Bundes­regierung im vergangenen Jahr."

Für Herrmann stehen die Veränderungen in der Automobilindustrie stellvertretend für viele Wirtschaftsbereiche. "Die weltpolitischen Ereignisse, die bundespolitischen Dauerstreitigkeiten und krasse Fehlentscheidungen der Ampel gehen auch an der bayerischen Wirtschaft nicht spurlos vorüber. Es ist daher Zeit, die Wirtschaft endlich zu entlasten und sie wieder wettbewerbsfähig zu machen. Der Freistaat tut hier das Möglichste. Klar ist aber auch: Entscheidende Veränderungsimpulse können nur aus Brüssel und Berlin kommen."

Zwar stellten die Statistiker auch beim beliebten Weihnachtsklassiker Lebkuchen dieses Jahr einen leichten Rückgang um 3,3 Prozent fest. Dennoch nimmt Bayern laut Herrmann auch dieses Jahr wieder als "Land der Lebkuchen" mit großem Abstand und einem Anteil von 72,2 Prozent sowie insgesamt 62.720 Tonnen der produzierten Leckerei die Spitzenposition im gesamten Bundesgebiet ein.