Ausstellung 'Energieeffizientes Planen und Bauen' in Brüssel

München, 05.11.2014

Sperrfrist 17:30 Uhr Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann hat Ausstellung 'Energieeffizientes Planen und Bauen' im Europäischen Parlament in Brüssel eröffnet - Senkung des Energieverbrauchs vor allem im Gebäudebereich - Bund, Länder und Gemeinden müssen Vorbildfunktion einnehmen

+++ Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann hat gemeinsam mit der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier die Ausstellung 'Energieeffizientes Planen und Bauen' im Europäischen Parlament in Brüssel eröffnet. Die Ausstellung zeigt mit beispielhaften Gebäuden und städtebaulichen Planungen aus allen Teilen Bayerns, wie Freistaat, Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft ihrer Verantwortung für nachhaltiges, energieeffizientes Bauen gerecht werden. "In Sachen Klimaschutz und Energieeinsparung zählt die Senkung des Energieverbrauchs im Gebäudebereich zu den anspruchsvollsten Zielen. Denn ein Haus ist kein Gebrauchsgut mit begrenzter Lebensdauer wie ein Kühlschrank oder ein Staubsauger. Dort wohnen Menschen. Eingriffe in die Bausubstanz müssen die Lebensverhältnisse dieser Menschen berücksichtigen, aber auch die finanziellen Möglichkeiten der Eigentümer und Bewohner", betonte Herrmann. Deshalb könne im Gebäudebestand ein gesetzlicher Zwang zur Energieeinsparung nicht das erste Mittel der Wahl sein. Notwendig sei ein ganzes Bündel von Instrumenten. +++

Gesetzliche Mindestanforderungen seien zwar unverzichtbar, aber sie müssten vertretbar sein und dürften die Eigentümer wirtschaftlich nicht überfordern. Wichtig seien wirksame finanzielle Anreize. So konnten bayerische Hauseigentümer im vergangenen Jahr Fördergelder des Bundes in Höhe von 2,6 Milliarden Euro zum energieeffizienten Bauen und Sanieren aus den umfangreichen Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Als besonders wichtigen Punkt strich Herrmann auch die Vorbildfunktion von Bund, Ländern und Gemeinden heraus. "Die Bayerische Staatsregierung hat schon 2011 beschlossen, alle Verwaltungsneubauten im Passivhausstandard zu errichten und bei allen anderen Baumaßnahmen die gesetzlichen Höchstwerte um mindestens 30 Prozent zu unterbieten. Durch die hohe Energieeffizienz in unserem eigenen Gebäudebestand gehen wir also mit gutem Beispiel voran."

Außerdem hält der Bauminister eine effektive Öffentlichkeitsarbeit für Bauherren und Eigentümer für unerlässlich. Eine Umfrage der Deutschen Energieagentur vom Frühjahr 2014 habe ergeben, dass 84 Prozent der Vermieter von der positiven Auswirkung einer energetischen Sanierung auf die Vermarktung überzeugt sind. 95 Prozent der befragten Mieter empfehlen den Einzug in ein energetisch saniertes Haus. Last but not least gilt es für Herrmann, Wissenschaft und Wirtschaft bei der Weiterentwicklung neuer Technologien zur Energieeinsparung zu unterstützen.

Die Ausstellung wurde von der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr gemeinsam mit dem Lehrstuhlinhaber für Bauklimatik und Haustechnik an der Technischen Universität München, Prof. Gerhard Hausladen, konzipiert. Nach Präsentationen in China, St. Petersburg, Edinburgh, Wien und Südafrika wird die Ausstellung nun auch in Brüssel gezeigt. Sie kann diese Woche von akkreditierten Mitarbeitern und Gästen im Europäischen Parlament, Gebäude Altiero Spinelli, besucht werden.