Auf dem Bild sind alle für den Sport zuständigen Sportministerinnen und Sportminister, Senatorinnen und Senatoren sowie Staatssekretärinnen und Staatssekretäre abgebildet.
© Bayerisches Innenministerium/Alexandra Beier

Sportminister­konferenz unterstützt nach­drücklich Olympia-Bewerbung für Deutschland

München, 8. November 2024 (stmi). Bei der 50. Sportministerkonferenz (SMK) in München haben sich die 16 Länder und der Bund geschlossen hinter eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland gestellt.  Der Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann, teilte auf der abschließenden Pressekonferenz mit: „Trotz der überschaubaren deutschen Erfolge haben die Spiele in Paris einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland einen neuen Schub gegeben. Andere Sportgroßveranstaltungen wie zuletzt die Fußball-Europameisterschaft oder die European Championships können die Sportentwicklung in Deutschland auf vielfältige Weise fördern. Sie begeistern die Bevölkerung und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Nach mehr als 50 Jahren ist es deshalb an der Zeit, Olympia wieder nach Deutschland zu holen.“

 

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  • In diesem Video erläutert Innen- und Sportminister Joachim Herrmann die zentralen Ergebnisse der 50. Sportministerkonferenz in München und zieht eine Abschlussbilanz über zwei Jahre bayerischen SMK-Vorsitz.

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Die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 von Paris waren für die deutschen Athletinnen und Athleten ein Erfolg. „Team Deutschland“ hat den Fans unvergessliche Momente beschert. Und auch organisatorisch waren die Spiele von Paris beeindruckend und setzten neue Maßstäbe - ökologisch und auch nachhaltig ein voller Erfolg. Beste Voraussetzungen also für eine eigene Olympia-Bewerbung? Darüber diskutierten die Mitglieder der Sportministerkonferenz mit Michael Mronz (IOC-Mitglied), der einen Ausblick über den Prozess für eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung gab. Innenminister Joachim Herrmann sieht einer deutschen Olympia-Bewerbung positiv entgegen: „Deutschland ist ein sportbegeistertes Land und zudem auch wirtschaftlich und ökologisch in der Lage erfolgreiche und vorbildliche Spiele auszurichten.“

Bundessportministerin Nancy Faeser bekräftigte, dass eine Bewerbung Deutschlands für Olympische und Paralympische Spiele ein wichtiges Signal darstelle, um den Spitzensport noch besser aufzustellen. Faeser: „Die Bundesregierung steht geschlossen hinter einer neuen deutschen Bewerbung."

Die hessische Sportministerin Diana Stolz, in Vertretung des sächsischen Sportministers Armin Schuster als Sprecher der Unionssportministerinnen und -sportminister, stellte fest: „Es gab eine große Begeisterung und Einigkeit für eine geplante Bewerbung Deutschlands um Olympische und Paralympische Spiele.“

Hamburgs Sportsenator Andy Grote, Sprecher der SPD-Sportministerinnen und Sportminister, hob ebenfalls die Bedeutung einer erneuten Olympia-Bewerbung für Deutschland hervor: „Gerade die Spiele von Paris haben gezeigt, was für eine große Chance in solchen Spielen für ein Land liegt. Von diesen Spielen ging eine unglaubliche Kraft aus, die wir auch für unser Land nutzen sollten.“

Im Zusammenhang mit einer möglichen Bewerbung Deutschlands um Olympische und Paralympische Spiele ist der SMK aufgefallen, dass einige der erfolgreichen Athletinnen und Athleten wenig Anbindung an das deutsche Spitzensportfördersystem haben. Herrmann: „Wir begrüßen deshalb, dass jetzt mit einem Gesetzentwurf des Bundes eine rechtliche Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Förderung des Spitzensports geschaffen werden soll.“

Hinter die Aussage, es würde hier künftig eine unabhängige Sport-Agentur am Werk sein, setzte der bayerische Sportminister wie auch viele Sportverbände allerdings ein Fragezeichen: „Das Bundesinnenministerium entscheidet und kontrolliert nach wie vor.“  Vielmehr stehe durch diese Konstruktion im Gesetzentwurf nunmehr zu befürchten, dass das erklärte Ziel einer Entbürokratisierung unter die Räder kommt. „Wir wollen eine Spitzensport-Agentur, die unabhängig und hochprofessionell auf einer rein sportfachlichen Grundlage unbürokratisch, schnell und flexibel agieren kann. Hier muss an dem vorliegenden Gesetzentwurf noch gearbeitet werden.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hob hervor: „Mit dem Sportfördergesetz, das ich vorgelegt habe und das wir am vergangenen Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen haben, wollen wir die Spitzensportförderung in Deutschland grundlegend modernisieren. Wir bauen Bürokratie ab und machen Verfahren und Entscheidungen transparenter. Unsere Athletinnen und Athleten haben eine bestmögliche Unterstützung verdient. Unsere Spitzensportförderung soll zu den bestmöglichen Trainings- und Wettkampfbedingungen beitragen. Wir wollen, dass unsere Sportlerinnen und Sportler so erfolgreich wie möglich sein können.“

Die hessische Sportministerin Diana Stolz nahm darüber hinaus Stellung zu den SMK-Beschlüssen zum “Safe Sport Code“ und zum “Gesundes-Herz-Gesetz“ des Bundes: „Für uns als Sportministerkonferenz ist ganz wichtig, dass Sportvereine ein sicherer Ort für unsere Kinder sind, daher befürworten wir die Erarbeitung gemeinsamer Schutzregeln für den Sport (Safe Sport Code) und treiben diesen Prozess voran. Des Weiteren setzen wir uns für die Beibehaltung der Präventionsarbeit der Vereine und Verbände ein, die gerade im Rahmen des Gesundes-Herz-Gesetzes des Bundes geschwächt würde. Hiergegen haben wir uns sehr deutlich positioniert.“

Hamburgs Sportsenator Andy Grote lobte zudem die jüngsten Vereinbarungen, die man gemeinsam mit den Vertretern des Fußballs erzielt habe, um die Sicherheit in den Stadien zu verbessern. Diese gelte es jetzt schnell umzusetzen. „Es wird jetzt darum gehen, zügig gemeinsam an der Konzeption für eine zentrale Stadionverbotskommission und damit eine externe und unabhängige Stelle für ganz Deutschland weiterzuarbeiten, die zukünftig alle Stadionverbotsverfahren einheitlich und nach klaren Standards bearbeiten wird. Mit dieser Initiative wollen wir uns gezielt auf die wenigen einzelnen Störer und Straftäter konzentrieren und diese für ihr Verhalten zur Rechenschaft ziehen. Dazu gehört auch, dass der DFB seine Stadionverbotsrichtlinie noch einmal im Hinblick auf klare und verbindliche Vorgaben überarbeitet. Wenn wir Kollektivstrafen vermeiden wollen, müssen gezielte Stadionverbote für einzelne auch wirksam sein und konsequent greifen.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 50. Sportministerkonferenz zeigten sich bei ihrem Besuch des neuen TUM-Campus im Olympiapark im Rahmen der 50. SMK beeindruckt von den großartigen Möglichkeiten am Standort mit insgesamt 14 Sporthallen, 13 Hörsälen, 300 Büros, einer Cafeteria und einer Bibliothek.

Gesundheits- und Sportwissenschaften und die Disziplinen der Medizin arbeiten am TUM-Campus Hand in Hand.

Bei einem Rundgang über den Campus gewährten die Sportlerinnen und Sportler einen Einblick in ihren Trainingsbetrieb und die Wissenschaft öffnete ihre Labore und Forschungseinrichtungen.

Auch die „Bayerische Botschafterin des Sports“ und siebenfache Monoski-Paralympics-Siegerin Anna Schaffelhuber-Kaiser war beim Rundgang mit dabei und teilte ihre Erfahrungen aus ihrer aktiven Zeit als Spitzensportlerin.

Auf der Bühne ging es anschließend im Podiumsgespräch um die Bedeutung des Zusammenspiels von Leistungssport, Diagnostik und Reha, besonders auch um die Zukunft der Ernährungs- und Gesundheitsforschung für den Sport. Dabei diskutierten unter der Moderation von Roman Roell Sportminister Joachim Herrmann, Anna Schaffelhuber-Kaiser, BLSV-Präsident Jörg Ammon, Prof. Dr. Thomas F. Hofmann (Präsident der TUM), Dr. Stephanie E. Combs (Dekanin der TUM School of Medicine and Health) und Prof. Dr. Karsten Köhler (Lehrstuhl für Bewegung, Ernährung und Gesundheit, TUM).

Im Anschluss wurde die Olympiapark München GmbH als "Spitzensportfreundlicher Betrieb" für ihre vorbildliche Förderung von Athletinnen von Athleten sowie die großartige Unterstützung des Spitzensports in ganz Deutschland ausgezeichnet.

Mit der 50. Sportministerkonferenz verabschiedete sich Bayern als Vorsitzland der Sportministerkonferenz. Bayerns Innnen- und Sportminister Herrmann hatte nunmehr in den Jahren 2023 und 2024 bei vier Sportkonferenzen den Vorsitz inne. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedankten sich bei Herrmann für die ergebnisreiche Zusammenarbeit und konstruktiven Gespräche. Unter seinem Vorsitz wurden in den letzten beiden Jahren wichtige und wegweisende Entscheidungen für den Sport auf den Weg gebracht.

Turnusgemäß übergibt Bayern den „Staffelstab“ am Ende des Jahres an Baden-Württemberg.

241107 SMK-Herrmann mit Faeser
Innen- und Sportminister Joachim Herrmann im Gespräch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser

 

241107 SMK A-Länder
Vorbesprechung der B-Länder

 

241107 SMK B-Länder
Vorbesprechung der A-Länder

 

241107_SMK-Konferenz
Erste Besprechungen der 50. Sportministerkonferenz - Blick ins Plenum

 

241107 SMK Talkrunde TUM
Talkrunde zum Thema „Bedeutung der am TUM Campus im Olympiapark einzigartigen Verknüpfung von Sport, Gesundheit, Lehre und Wissenschaft“

 

241107 SMK Auszeichnung Olympiapark
Innen- und Sportminister Joachim Herrmann zeichnet gemeinsam mit dem DOSB-Präsidenten Thomas Weikert die Olympiapark München GmbH mit der Auszeichnung "Spitzensportfreundlicher Betrieb" aus

 

241108 SMK Abstimmung
2. Tag der SMK: Verschiedene Gespräche mit dem DFB und DFL sowie Abstimmungen zu aktuellen Beschlüssen standen auf dem Programm

 

241108 SMK PK
Sportministerin Diana Stolz (Hessen), Innen- und Sportminister Joachim Herrmann, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Innensenator Andy Grote (Hamburg) stellen die Beschlüsse der 50. SMK in der abschließenden Pressekonferenz vor